Am Wochenende 20. und 21.07. feierten wir unser traditionelles Schützenfest. Der Ablauf war zu den vergangenen Jahren im wesentlichen unverändert, doch es gab einige Änderungen im Hintergrund. So wurde das Fest in diesem Jahr von einem sehr engagierten Festausschuß organisiert, worüber ich als Vorsitzender sehr erfreut und dankbar war – ein Fest von den Mitgliedern für die Mitglieder.
Zunächst anders war, daß für dieses Fest ein Schausteller eine Schießbude, ein Kinderkarussell und eine Crepesbude stellen wollte. Aber schon Wochen vor dem Schützenfest war dann dieser Schaustellen nicht mehr erreichbar, weder telefonisch noch über Email. Es war zum Verzweifeln.
Der Zufall wollte es aber, daß wir wenige Tage vor dem Fest eine Anfrage von einem anderen Betreiber einer Crepesbude bekamen, ob er nicht seinen Stand bei uns betreiben könne. Sofort sagten wir zu. Am Samstag war Aufbau vereinbart, aber wer kam nicht – auch dieser Betreiber. Auf meine Nachfrage kam die Antwort: Maschinenschaden, er könne nicht fahren.
Das waren aber im wesentlichen die einzigen Probleme, sogar daß Wetter spielte halbweg mit. Es war heiß und schwül, aber wir hatten keinen
nennenswerten Regen. Doch weite r mit den Details zum Schützenfest. Am Samstag nachmittag fand zunächst unser Adlerschießen auf dem Schießstand der Burg Rheinfels statt.Die Reihenfolge Damen bzw. Herren wurde ausgelost und so begannen die Damen mit dem Schießen um 14:05. Der Adler viel durch Nina Behm um 16:02. Weitere erfolgreiche Schützen waren Jasmin Schwedler (Kopf), Gisela Wellnitz (rechter Flügel) und Gerlinde Balzer (linker Flügel).
Entsprechend hat die Schützengesellschaft eine neue erste Schützendame: Nina Behm. Wir freuen uns sehr darüber.
Nach dem Wettkampf der Damen folgte nun das Adlerschießen der Männer. Die Beteiligung war gut und wir begannen um 16:26. Nachdem Kopf und Flügel des Adlers gefallen waren, setzten wir um 17:21 das Schießen auf den Rumpf fort. Anfänglich beteiligten sich mehrere Kameraden, beeendeten aber ihren Einsatz nach einigen Schüssen. So verblieben letztlich noch 2 Schützen. Nach einem kurzen, aber spannenden Zweikampf zwischen Falko Hönisch und Martin Borgs fiel der Rumpf des Adlers nach dem nur 17. Schuß um 17:34. Das Ende kam überraschend schnell und wenn man das extrem gute Schußbild sieht, ist dies erklärlich. Wie das Bild zeigt, sind alle Schüsse im roten Punkt. Das verwendete Kleinkaliber-Gewehr mit Zielfernrohr war sehr gut eingeschossen. Der Rumpf des Adlers fiel durch Martin Borgs, damit ist er unser neuer Schützenkönig, übrigens zum 4. Mal. Weitere erfolgreiche Schützen waren Christian Schwedler (Kopf), Thomas Mitrenga (rechter Flügel) und Horst Schröder (linker Flügel). Wie im vorangegangenen Bericht aufgeführt, hatte Jasmin Schwedler bei den Damen den Kopf abgeschossen und hier hat es ihr Mann gleichgetan. Was mich aber besonders freut ist der Erfolg von Horst Schröder, sind doch er und seine Frau Meggy sehr treue Freunde der Schützengesellschaft St. Goar. Für die Teilnahme an unseren wesentlichen Veranstaltungen nehmen sie den weiten Weg aus Duisburg auf sich, und das schon geschätzt seit 60 Jahren. Auf dem Schießstand wurde noch gratuliert und Fotos gemacht, anschließend begaben wir uns auf den Festplatz am Rhein.
Der Platz war schon gut besucht, es kamen Schützenfreunde aus Duisburg, Boppard und Emmelshausen. Erstmals kamen auch Schützenfreunde aus Kröv. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Gruppe „Tijuana Taxi“.
kurzer Einschub: Am 10. + 11.08. besuchten wir das Schützenfest unserer Freunde in Duisburg Hamborn-Neumühl. Wir wurden wie immer sehr freundlich empfangen. Es ergaben
sich viele nette Kontakte. Besonders zu berichten ist jedoch, daß unser Freund Horst Schröder der neue Jubiläums-König bis 2026 ist. An dieser Stelle gebe ich noch die herzlichsten Grüße aus Duisburg weiter.
Nun wieder zu unserem Fest, am Samstag abend auf dem gut besuchten Festplatz. Die Livemusik kam im wesentlichen gut an, einigen war es jedoch etwas viel Rock’n Roll. Ich bitte hier um Verständnis, daß man es musikalisch nicht jedem recht machen kann. Der Abend galt den vorangegangenen Majestäten, dem Königspaar Jens Hofmannn und Nina Behm und der ersten Schützendame Gisela Wellnitz. Insgesamt kann man sagen, daß es ein gelungener Abend war und entsprechend spät endete. Zu erwähnen ist noch, daß wir extra auf die Schnelle noch eine Hüpfburg als Ersatz für das Kinderkarussell aufgebaut hatten. Viele Kinder hatten ihren Spaß.
Der Sonntag begann mit dem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche. In diesem festlichen Rahmen führte Martin Borgs das Totengedenken durch. Neben unseren Verstorbenen verwies er auf die jetzige, schreckliche Zeit, geprägt durch politische Streitereien und viel schlimmer durch Kriege und der damit verbundenen Zerstörung und der viele überflüssigen Toten; Soldaten jeweils auf beiden Seiten und viele Unschuldige. Besonders betonte er den Wunsch nach Frieden.
Ein anschließender Marsch allen Schützen führte dann auf den Festplatz, wo uns der Musikverein St. Goar bereits mit den gewohnt stimmungsvollen Musik erwartete. Der Zeitplan am Sonntag war etwas gedrängt, da auch die Proklamation der neuen Majestäten durchgeführt werden muß.
Der 2. Vorsitzende Horst Kramb führte wie schon erwäht am Sonntag die Proklamation durch. Die neuen Majestäten sind das Königspaar Martin Borgs und Monika Schneider und die erste Schützendame Nina Behm. Die letztjährigen Majestäten überreichten die Scherpen und Krone. Der „neue“ König beklam unser erwürdes Königsschild von 1848, das jährlich weitergereicht wird. Dieses Schild von 1898 trägt die Aufschrift „DER ST:GOARER SCHÜTZENGESELLSCHAFT – WIDMEN ZUM GOLDENEN JUBELFESTE – DIESES – EHRENSCHILD – MEHRERE – ST:GOARER IN DER FREMDE – 1848 – 1898. Siehe Foto.
Das zeigt, welchen Stellenwert die Schützengesellschaft und das -fest in St. Goar hatten.
Weiterhin gab es Pokale und Orden, auch für die erfolgreichen Schützen bei Kopf und Flügel. Auch gratulierte der Stadtbürgermeister Falko Hohnich den neuen Majestäten. Mit gleichen freundlichen Worten schlossen sich die Majestäten aus Duisburg und Kröv an. Besonders zu erwähnen ist ein Geschenk von Ingrid Leonhard. Es ist ein altes Gemälde, das den Frühschoppen Montags 1955 mit König Otto Knoof und dem Hauptmann „Aleritsch“ darstellt. Dieses Bild hat nun einen schönen Platz in unserem Schießstand gefunden.
An diesem Sonntag waren Schützenfreunde aus Duisbrug Hamborn-Neumühl und Kröv angereist, jeweils mit ihren Majestäten. Weiterhin besuchten unsere neuen Freunde, der Karnevalsverein aus Kordel mit dem Bürgermeister „Medi“ unser Fest. Diese Gäste bringen immer eine gute Stimmung mit. Auch St. Goarer Vereine konnten wir begrüßen, diese sind Karnevalsverein, Hansenorden, Rampenschisser, Feuerwehr, Rudersportverein und andere. Viele dieser Gäste nahmen auch an dem großen Umzug um 14:00 teil.
Nachdem wir von dem Besuch der evangelischen Kirche und der Proklamation auf dem Festplatz berichtet hatten, verbleiben als letzte Kapitel zum Schützenfest nur der große Festumzug und der gemütliche Nachmittag zum Ausklang des Festes.
Die Aufstellung der Zugteilnehmer erfolgte in der Rheinstraße am Rathaus, Richtung Koblenz. Es waren viele Gruppen angetreten, die Mitglieder vom Hunsrücker Schützenbund, die Schützen aus Duisburg und aus Kröv, jeweils mit Majestäten. Weiterhin vertreten waren die Karnevalsfreunde aus Kordel mit St. Goarer Karnevallisten, Mitglieder des Hansenordens und die Loreley, der Weinprinz und der Bacchus aus Bacharach. Musikalisch begleitet wurden wir durch den Musikverein St. Goar. Der Zug wurde von unserem Schützen-Oberleutnant Horst Kramb befehligt. Zunächst marschierten wir um das Rathaus in die Stadt bis zur ehemaligen Kreissparkasse. Dort wurden unsere Majestäten abgeholt. Nach dem Vorbeimarsch unserer Majestäten an den Teilnehmern setzten wir den Marsch fort, über den Marktplatz, dann durch die Oberstraße bis zur Schleiergasse und dann wieder in die Stadt. Zwischenzeitlich wurden alle Majestäten aus dem Zug gewunken und nahmen vor dem Stadtlädchen Aufstellung, so daß der gesamte Umzug an den Majestäten vorbei führte. Dann schlossen sich die Majestäten dem Zug wieder an und wir marschierten vor dem Marktplatz in die Rheinstraße. Der Umzug endete am Rathaus. Es war ein sehr schöner und farbenprächtiger Umzug und wir freuten uns über die vielen Teilnehmer. Besonders zu erwähnen ist noch, daß die Feuerwehr St. Goar den Zug absicherte, wofür wir sehr dankbar sind. Auch standen viele Zuschauer am Wegrand und winkten uns zu. Nach der Auflösung des Festzuges begaben sich alle wieder auf den Festplatz, wo wir bei der stimmungsvollen Musik des St. Goarer Musikvereins dann spät den Nachmittag ausklingen liesen. Zusammenfassend kann man sagen, ein gelungenes Schützenfest, wobei wir viel Glück mit dem Wetter hatten.