Hoher Besuch zu Gast in St. Goar am 19.09.2020

Nicht nur die Burg Rheinfels und das katholische Kirchengebäude stehen in Beziehung zu  dem Königshaus von Preußen. Auch wir Schützen (bzw. die damalige Bürgerwehr) sind geschichtlich mit dem Königshaus verbunden. Dies hat sich so zugetragen:

Im Jahre 1848 wurden in verschiedenen Nachbarstädten und der damaligen Kreisstadt St. Goar Bürgerwehren gegründet und mit Steinschloßgewehren bewaffnet. Damit sollten den Unruhen im damaligen Königreich entgegen gewirkt werden. Es zeigte sich dabei, daß St. Goar und die Bürgerwehr im wesentlichen Königstreu waren.

Aus Dank für diese Treue zum damaligen König und zum Vaterland bekamen wir im April 1849 eine Regimentsfahne vom Prinz von Preußen, dem späteren König von Preußen und Kaiser Wilhelm I, durch den Generalmajor Wussow überreicht. Der Generalmajor war zu dieser Zeit Festungskommandant in Koblenz.
Bei der feierlichen Übergabe soll er u.a. folgende Worte gesagt haben:
„Er habe diese Fahne als ein Geschenk des Prinzen von Preußen zu überreichen. Diese Fahne sei ein Zeichen der Gesinnung, welche auf dem Weg des Gesetzes und der Ordnung vorwärts strebt und des Vaterlandes bestes sucht. Es sei erhebend, ein solches Zeichen zu überreichen; es sei doppelt erhebend, ein solches Zeichen Männern zu überreichen, welche solche Gesinnung in sich hegen.“

Aufgrund dieser Geschichte war es uns eine große Freude, das Georg Friedrich Prinz von Preußen und seine Frau Sophie Prinzessin von Preußen die Stadt St. Goar besuchten.

Die Veranstaltung am 19.09. war der feierliche Auftakt der Kooperation zwischen St. Goar und der „Kira von Preußen“-Stiftung. Sie begann in der katholischen Kirche mit den Ansprachen unseres Bürgermeisters Falko Hönisch, des Prinzen, der Prinzessin, der Staatssekretärin Nicole Steingaß und des Ex-Ministerpräsidenten Rudolf Scharping. Im einzelnen wurden u.a. die geschichtlichen Beziehungen zum damaligen Königshaus angesprochen, umfassend die „Kira von Preußen“-Stiftung vorgestellt und die Chancen der neuen Kooperation aufgezeigt. Alle Redner waren sich einig, diese Kooperation ist eine gute Lösung mit Vorteilen für beide Seiten. Detailliert wurde hierüber bereits in der Presse berichtet. Die Musikstücke zwischen den Reden und zuletzt das Orgelspiel unterstrichen den feierlichen Eindruck.

Anschließend versammelten sich alle Festteilnehmer auf dem Brunnenplatz vor dem Rathaus. In ungezwungener Atmosphäre konnte man sich kennenlernen und Gespräche führen. Dabei zeigte sich das Prinzenpaar Georg Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Preußen als kontaktfreudig und sehr freundlich. Sie waren besonders an unserer damaligen Beziehung zu dem Königshaus und an unserer Fahnengeschichte interessiert. Diese Geschichte wurde durch unseren Schützenhauptmann Martin Borgs in einer Ansprache vorgestellt.

Nach einem Imbiß in der Stadthalle rundete eine kurze Schiffstour zur Loreley mit den Festteilnehmern die Veranstaltung ab.

Wir waren als Schützen relativ zahlreich in Uniform bzw. die Damen in Tracht angetreten. Leider befanden sich unser König Heinz Kaiser und unsere erste Schützendame Ulla Gantenberg in Urlaub, aber die Königin Monika Wenner war unter uns. Ingesamt waren wir Schützen uns einig, es war eine gelungene Veranstaltung bei bestem Wetter.

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